7 Anregungen wie Ihr auch ohne persönlichen Kontakt Euren Ausbildungsbetrieb aufrechterhalten könnt.
Aktuell haben sicher alle Hilfsorganisationen Probleme, ihre Mitglieder weiter aus- und fortzubilden. In vielen sozialen Medien sind mir schon Beispiele aufgefallen, wie die Organisationen dennoch versuchen, die Helferinnen und Helfer weiter bei der Stange zu halten. Not macht erfinderisch. So werden Malwettbewerbe für die Jugendgruppen, Onlineschulungen für Einsatzkräfte und digitale Hygienebelehrungen als Vorbereitung auf mögliche Einsätze genutzt. Manche Organisationen haben – zumindest in dieser Hinsicht – den Vorteil, bereits im Einsatz zu sein und können so die Bindung zu den Einsatzkräften einfacher erhalten. Viele andere jedoch befinden sich in Hab-Acht-Stellung, wissen nicht, was die nächsten Wochen auf sie zukommt und kämpfen mit den Beschränkungen, die sie am Wiederaufnehmen des Ausbildungsbetriebes hindern. Auch ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht, welche Möglichkeiten Hilfsorganisationen haben, um ihren Mitgliedern dennoch ein Weiterbildungsangebot zu ermöglichen. Jetzt, da meine erste Beitragsreihe zum Führungsprozess abgeschlossen ist, möchte ich einige Themen aufgreifen und Euch hoffentlich die ein oder andere Anregung bieten, wie Ihr die aktuelle Situation bestmöglich ausnutzen könnt.
Dieser erste Beitrag soll Euch einen kleinen Überblick geben und Anstöße bieten, das Thema auch in Eurer Gliederung anzugehen.
Ihr habt schon Maßnahmen ergriffen, die Ihr in meiner Liste nicht wiederfindet? Schreibt mir gerne eine Nachricht und lasst mich an Eurer Kreativität teilhaben, sodass wir noch mehr Informationen für unsere Kameradinnen und Kameraden zur Verfügung stellen können.
1. Methodenmix statt klassischer Onlineschulung
Die meisten haben sicher schon Onlineschulungen über die gängigen Plattformen wie MS Teams, Skype oder Zoom angeboten. Auch wir haben bei aktuell laufenden Lehrgängen die Theorieeinheiten durch solche Onlineveranstaltungen ersetzt. Es ist die wohl einfachste Methode, die sich auch am wenigsten von herkömmlichem Frontalunterricht im Lehrsaal unterscheidet. Wenn wir allerdings in Präsenzveranstaltungen unsere TeilnehmerInnen mit der neunzigsten Powerpoint-Slide einschläfern, merken wir das als Ausbilder wenigstens. In einer Onlinekonferenz bekommen wir nicht mit, wenn die lernenden einnicken oder die Besprechung stummschalten und stattdessen den Fernseher anwerfen. Ich finde, nur weil wir uns nicht in der gewohnten Lehrsaalumgebung befinden, müssen wir uns nicht in unseren Methoden einschränken lassen.
Für den Einstieg ist es zum Beispiel gut, bei einem einfachen Brainstorming alle Teilnehmenden zu einem kurzen Beitrag aufzufordern. So wird die erste Hemmschwelle, das Mikro anzuschalten und an der Diskussion teilzunehmen, abgebaut. Haltet die Ergebnisse fest und gleicht sie am Ende der Ausbildungseinheit mit den erarbeiteten Erkenntnissen ab. Man muss auch nicht immer nur Powerpoint nutzen. Hat man die Möglichkeit einer zweiten Kameraperspektive, kann man auf dem Tisch mit einem Planspiel arbeiten oder sogar die Flipchart in einem Unterrichtsraum nutzen. Hat man ein Endgerät mit Touchscreen, bieten sich digitale Whiteboards oder leere Präsentatoinsfolien an, um darauf Informationen live zu visualisieren. Man kann die TeilnehmerInnen auch direkt einbinden, indem man Arbeitsaufträge verteilt und einige Minuten zum Bearbeiten dieser zur Verfügung stellt. Sicher bekommt Ihr im Laufe dieses Beitrages noch ein Bild davon, welche Möglichkeiten Ihr darüber hinaus für einen Methodenmix in der digitalen Ausbildung habt. In jedem Fall, wenn man neue Methoden in die Ausbildung einbindet - vor allem wenn sie auf technischen Hilfsmitteln basieren - sollte man zuvor einen Testlauf machen und sich mit den Systemen vertraut machen.
2. Hausaufgaben
Die Überschrift hat sicher beim ein oder anderen für ein kurzes Zusammenzucken gesorgt. Mit einem kreativen Ansatz können Arbeitsaufträge für Zuhause aber eine willkommene Abwechslung zur Berieselung in einer Onlineschulung sein. Natürlich kann man besonders für Leitungs- und Führungskräfte den Ansatz nutzen, den man vielleicht auch aus der Uni kennt: nämlich einen Fachtext mittels vorgegebenen Fragestellungen aufarbeiten zu lassen. Die Ergebnisse werden dann online besprochen. Jedoch haben auch Funktionsträger im Ehrenamt den Anspruch, dass die Arbeit Spaß macht und können immer die „Freiwilligkeits-Karte“ ausspielen, wenn der Auftrag zu stumpf erscheint. Warum also nicht etwas Kreativität walten lassen? Macht Euch Gedanken, was das Ziel der Fortbildung ist und wie Ihr an die Sache herangehen würdet, müsstet Ihr sie Euch selbst aneignen. Lasst die TeilnehmerInnen YouTube-Videos oder Social-Media-Beiträge zum Thema raussuchen und vorstellen, lasst sie vielleicht selbst ein Foto oder einen kleinen Videoschnipsel mit dem Handy erstellen oder lasst sie eine Taschenkarte für einen Themenabschnitt erstellen. Zur Besprechung der Ergebnisse können die TeilnehmerInnen sich dann entweder während der Onlineveranstaltung einzeln zu Wort melden, oder aber Ihr stellt die nötige Infrastruktur, dass Arbeitsgruppen sich selbst im Vorfeld digital abstimmen können. Das wichtigste: unterschätzt Eure Mitglieder nicht! Ich bin immer wieder überrascht von der Motivation und Kreativität, die Ehrenamtliche bei solchen Aufgaben zum Vorschein bringen. Auch wenn vielleicht zuvor oder während der Bearbeitung hin und wieder gemeckert wird, erkennen die meisten im Nachgang den Mehrwert und sind dankbar, nicht 90 Minuten mit PowerPoint berieselt worden zu sein.
3. Foto- und Videobesprechungen
Diese Methode kann entweder im Sinne des vorherigen Abschnittes als Arbeitsauftrag im Voraus vorbereitet werden oder direkt während eines Onlinetermins durchgeführt werden. Sucht Euch ein oder mehrere Videos oder Fotos heraus und nutzt diese als Basis für das Erarbeiten Eures Themas. Dazu könnt Ihr entweder eigenes Material verwenden oder auf den gängigen Plattformen nach geeignetem Material suchen. Beides hat Vor- und Nachteile. Die Verwendung von beispielsweise YouTube Videos zwingt uns vielleicht dazu, Material aus anderen Organisationen oder Gliederungen zu nutzen. Das bietet Einblicke aus anderen Perspektiven und erweitert unseren Horizont. Der Ausbilder oder die Ausbilderin muss dann allerdings den Transfer zum Thema und der eigenen Organisation schaffen. Nutzt man Fotos oder Videos aus den eigenen Reihen, hat man oft den Vorteil, dass TeilnehmerInnen das abgebildete Ereignis selbst miterlebt haben und Hintergrundwissen einbringen können. Man muss natürlich aufpassen, dass man nicht die Arbeit der beteiligten HelferInnen komplett in der Luft zerlegt, die in der besprochenen Situation sicher Ihr bestes gegeben haben.
Auf YouTube findet Ihr beispielsweise ein tolles Video des Institutes der Feuerwehr NRW, das sich unter anderem für das Thema Befehlsgebung eignet. (YouTube: IdF NRW, 00:00 - 01:50)
Achtet auf den ersten Abschnitt mit dem Hausbrand, bringt die Vorbefehle und den Einsatzbefehl zu Papier. Welche Elemente erkennt Ihr in der Befehlsausgabe? Fällt Euch eine Möglichkeit ein, den Befehl vielleicht anders zu gliedern? Man muss keine Feuerwehrerfahrung haben, um diese Übungen auf die eigene Arbeit übertragen zu können.
Ihr müsst Euch auch nicht auf die Plattform YouTube beschränken. Denkt an die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender, die in der Regel auch viele Inhalte bieten. Einer meiner Favoriten ist auf jeden Fall die Reihe Feuer und Flamme aus dem WDR. Dort gibt es auch einige Beispiele mit Wasserrettungseinsätzen und medizinischen Notfällen.
4. Funkübung
Die meisten kennen es: man meldet sich mit seinem Fahrzeug oder als Fußtrupp bei der Übungsleitstelle im Funkkreis an und bekommt eine Stunde lang Aufträge über Funk. Man darf dann zwischen Funkgruppen hin- und herschalten und durch die Gegend fahren, während man Brücken-, Hydranten- und Straßendaten durchgibt, die Inschriften auf irgendwelchen Kirchen abliest, Ortsnamen buchstabiert und Koordinaten raussucht. Das Ziel wird dabei natürlich meist erfüllt: Routine im Umgang mit dem Funkgerät gewinnen, Hemmungen abbauen und sich in der Funksprache üben. Was bei dieser Methode aus meiner Erfahrung oft zu kurz kommt: die Nachbesprechung. Wird sie durchgeführt, ist sie meisten zu weit von der Handlung entfernt, um etwas zu bewirken. Die Funkübung bietet sich nun hervorragend als Methode des „Distance Learning“ an und auch die Einschränkungen der aktuellen Situation bieten uns Möglichkeiten, bisherigen Schwierigkeiten auf eine neue Weise zu begegnen. Ich möchte zwei Möglichkeiten vorstellen, Funkübungen digital abzubilden: mit und ohne Funkgeräte.
Mit Funkgeräten: manche Organisationen haben sehr viele Funkgeräte in Relation zur Mitgliederzahl. Hier bietet sich die Möglichkeit, diese auch für die Übung zu nutzen. So kommt zu den allgemeinen Fertigkeiten beim Funkverkehr auch die Bedienung der Funkgeräte. Das setzt jedoch drei organisatorische Punkte voraus: Zum einen die Nutzung von Digitalfunk und die Verfügbarkeit von mindestens einer Funkgruppe, die zur Nutzung zur Verfügung steht. Zum anderen die Verteilung der Funkgeräte unter den aktuell erforderlichen hygienischen Gesichtspunkten. Außerdem sollte es sich nicht um eine Erstausbildung handeln, da dazu das Vorzeigen am Gerät zu wichtig ist, was über eine Videokonferenz vielleicht nicht adäquat sichergestellt werden kann. Könnt Ihr diese Punkte abhaken, scheut Euch nicht davor, Eure Geräte auch in eine Übung einzubinden. In diesem Fall findet dann der gesamte Funkverkehr über die entsprechenden Digitalfunkgruppen statt, die Ausbildung und die Besprechung der Ausbildungsabschnitte passiert parallel über eine Videokonferenz. So kann die Nachbesprechung zeitnah erfolgen und zeigt noch während der folgenden Ausbildungsabschnitte Wirkung.
Ohne Funkgeräte: Diese Variante ist die weniger aufwändige. Dabei wird der Funkverkehr ebenfalls in der Videokonferenz abgewickelt. Hierbei ist es wichtig, dass allen klar ist, wann Funkdisziplin herrscht und wann ein formloses Gespräch zur Auswertung und Ausbildung gefordert ist. Manche Plattformen bieten die Möglichkeit, sich gleichzeitig in verschiedenen Besprechungen zu befinden (zum Beispiel mit PC und Handy). Ist das keine Option, kann eine Powerpointfolie Abhilfe schaffen, die auf laufenden „Funkbetrieb“ aufmerksam macht. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: in vielen Anwendungen lassen sich sehr einfach Aufzeichnungen erstellen. Notiert man sich den Zeitstempel der zu besprechenden Abschnitte, können die Mitschnitte in der Nachbesprechung ausgewertet werden. In Office365 lädt Microsoft Teams die Aufzeichnungen sogar direkt in die App „Stream“, wo sie dann direkt freigegeben und angesehen werden können. Aber Vorsicht: werden die Aufzeichnungen zu lang, dauert der Uploadprozess eine Weile! Also lieber selektierte, kürzere Mitschnitte erstellen.
Und welche Ausbildungsthemen soll man abbilden, wenn man nicht rumfahren und Hydrantenschilder ablesen kann? Ich bin sicher, es gibt in der Funkpraxis genug Fertigkeiten, die auch vom Sofa aus geübt werden können. Wie viele Mitglieder Eurer Organisation können zum Beispiel einen korrekten, vollständigen Sammelruf oder Sammelruf mit Ausnahme durchführen/beantworten? Auch buchstabieren oder das Auswerten von Kartenmaterial lässt sich am Schreibtisch üben. Nutzt den Zugang zum Internet während der Übung einfach zu Eurem Vorteil und lasst die TeilnehmerInnen Örtlichkeiten in einer Kartensoftware (Maps, Bayernatlas, Openstreetmaps, …) finden und durchgeben. Oder: die TeilnehmerInnen sollen eine Zeichnung aus einfachen geometrischen Figuren anfertigen und diese mit ordnungsgemäßen, knappen Funksprüche beschreiben. Der Rest hat den Auftrag, die Zeichnung anhand der Beschreibung zu kopieren und stellt Nachfragen. Die Erfolgskontrolle wird dann durch Teilen der Arbeitsergebnisse durchgeführt. Seid kreativ!
5. Selbststudium und eLearning
Viele Organisationen haben bereits Angebote des eLearnings implementiert. Welche das in Eurem Fall sind, wisst Ihr selbst am besten. Im DRK-Lerncampus bieten sich beispielsweise die Schulungen zum Thema Hygiene im Einsatz an. Fortgeschrittene sollten auch Mal das Angebot der WHO durchforsten. Hier sind englischsprachige Kurse zu finden, die besonders für die aktuelle Pandemielage Relevanz haben und neben der fachlichen Kompetenz auch die Sprachenkompetenz ein wenig fordern. Gibt es bei Euch keine Kurse als solche, sind oft zumindest Lehrunterlagen in einer Cloud abgelegt. Das THW nutzt dazu zum Beispiel ILIAS, das BRK nutzt IMS und SharePoint. All diese Angebote setzen aber ein gewisses Maß an Eigeninitiative voraus. Wenn man diese jedoch mitbringt, eröffnen sich weitaus mehr Möglichkeiten. Aus Bequemlichkeit nutzt man zur Ausbildungsvorbereitung meist organisationseigene Quellen und das Internet. Wenige befassen sich tatsächlich darüber hinaus mit Fachliteratur. Dabei gibt es ein großes Angebot, welches sich nicht nur an Fachpublikum richtet, sondern auch aufschlussreich für die breite Masse der Einsatz- und Führungskräfte ist. Der Stumpf und Kossendey Verlag bietet hier viele Möglichkeiten, vor allem die Zeitschrift IM EINSATZ kann ich wärmstens empfehlen. Auch die Roten Hefte des Kohlhammer Verlages decken verschiedenste Themen ab und sind schnell auf ein paar Abende durchgearbeitet. Für Euch wichtig: unterstützt Eure Mitglieder, wenn sie sich weiterbilden wollen. Vielleicht habt Ihr die Möglichkeit, Literatur oder Zeitschriften über Eure Organisation bereitzustellen. Viele Gliederungen haben eine eigene kleine Büchersammlung, aus der sich Mitglieder Bücher leihen können. Oder kümmert Euch um die Freischaltung der Einsatzkräfte in einer eLearning-Plattform. Sicher wird die/der ein oder andere Interesse zeigen und die Angebote annehmen. Und dann gibt es da ja noch meinen Blog!
6. Spielerisch Lernen
Online gibt es viele Möglichkeiten, die in die Ausbildung integriert werden können, um sie ein wenig aufzulockern. Sicher kennt Ihr Quiz-Apps wie Mentimeter oder Kahoot. Hier können Quizfragen verschiedener Formen erstellt werden, die dann von der Lerngruppe beantwortet werden müssen. Ihr müsst ein Quiz auch nicht immer am Schluss als Erfolgskontrolle verwenden. Manchmal macht es auch Sinn, einzelne Ausbildungsabschnitte mit kurzen Quizzen zwischendurch zu festigen. Oder Ihr nutzt das ganze als Eingangstest und habt einen methodischen Einstieg, der zugleich Aufschluss über den aktuellen Wissensstand der Lerngruppe gibt. Für die kleineren Mitglieder ist skribbl.io eine lustige Variante, die Ihr auch für die Zwecke Eurer Organisation nutzen könnt. Im Grunde funktioniert das browserbasierte Spiel wie der zeichnerische Teil von Activity. Alle Spieler bekommen reihum einen Begriff, den es zu zeichnen gilt. Wer ihn am schnellsten errät, bekommt die meisten Punkte. Das coole: Ihr könnt einen eigenen privaten Raum eröffnen und eigene Begriffe verwenden. Erstellt Euch also ein Word-Dokument, sammelt Begriffe aus Eurer Organisation und kopiert sie in das entsprechende Feld auf skribbl.io. So könnt Ihr die Liste immer wieder verwenden und sie stets um neue Begriffe erweitern. Am meisten Spaß macht das Ganze, wenn man sich nebenbei noch in der Telefonkonferenz unterhalten kann.
7. Planspiel
Auch Planspiele lassen sich ideal in Onlinekonferenzen abbilden. Habt Ihr ein Diorama oder eine Kartendarstellung speziell für Planspiele, könnt Ihr diese natürlich per Video übertragen. Einfacher ist es aber, die Lage auf PowerPoint darzustellen ohne die Präsentation zu starten, alle unnötigen Bereiche auszublenden und den Bildschirm freizugeben. Wenn die entsprechenden Symbole für Einheiten, Personen, Fahrzeuge usw. vorher vorbereitet wurden, könnt Ihr sie nun einfach auf dem Bildschirm verschieben. So kann von der kleinen Erstversorgung an der Wachstation bis hin zur Großschadenlage mit kompletter Lagedarstellung alles abgebildet werden. Ihr müsst auch nicht die ganze Darstellung selbst erledigen. Stellt den TeilnehmerInnen unterschiedliche Dateien zur Verfügung, in denen zum Beispiel eine Lagekarte auf diese Weise dargestellt werden kann oder die Lage in den einzelnen Abschnitten geplant und abgebildet wird. Denkt auch bei den Planspielen über den Tellerrand hinaus. Es muss nicht immer eine topografische Karte oder Kartenskizze als Grundlage dienen. Wie wäre es Mal mit einer Querschnittsskizze eines Hauses beim Innenangriff, einem Foto von einem Trümmerfeld bei der Vermisstensuche oder dem Grundriss eines zu evakuierenden Frachtschiffes? Es gibt weitaus mehr Möglichkeiten, als uns vielleicht auf die Schnelle einfällt.
Für die Zukunft
Auf jeden Fall solltet Ihr versuchen, der aktuellen Situation etwas positives abzugewinnen. Wir sind als Hilfsorganisationen ein wichtiges Zahnrad in der Maschinerie der Pandemiebekämpfung. Wenn wir uns nicht an die Regularien halten und alles tun, um die Regierung zu unterstützen, wer dann? Verhindern oder ändern können wir allein die Lage jedoch nicht. Es wäre aber die falsche Reaktion, in Resignation zu versinken. Probiert neue Methoden aus, die Ihr ohne die aktuellen Einschränkungen vielleicht nie genutzt hättet und behaltet auch immer im Hinterkopf, welche dieser ungeahnten Methoden sich vielleicht auch für die Zukunft nach Corona eignen.
Die Kontaktsperren haben uns allerdings auch vor Augen geführt, wie wichtig das persönliche, direkte Miteinander für eine Organisation ist. Daher mein zweiter Appell: lernt den Kontakt von Angesicht zu Angesicht wieder zu schätzen. Ich glaube, dass wir mittlerweile in viel zu vielen Situationen das bequemere Mittel einer Mail oder einer Kurznachricht dem persönlichen Gespräch vorziehen. Besonders wenn es aber um Gefühle, Konflikte und Empfindungen geht, ist das persönliche Gespräch durch nichts zu ersetzen.
Ich hoffe, ich konnte Euch einige Anregungen für Eure Arbeit in den nächsten Wochen geben. Wenn Euch mehr dazu einfällt, schreckt nicht davor zurück, mich zu kontaktieren. Ich werde in den nächsten Wochen näher auf einige Methoden eingehen und freue mich, die Inhalte um Euer Wissen zu bereichern.
Comments